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Anhaltspunkte zur Rekonstruktion

Die bislang bekannten Überreste Eurasischer Altelefanten verhalfen nur zu ungenügenden Rekonstruktionen. Die Skelette von Neumark-Nord eröffnen uns einen enormen Wissenszuwachs. Die breite Datenbasis über Knochenaufbau, Muskelmarken und über weitere Merkmale erlaubt nun ein verlässliches Lebensbild. So spiegelt sich die genetisch bereits fassbare verwandtschaftliche Nähe der Altelefanten zum heutigen Indischen Elefanten Elephas maximus auch im ähnlichen Aussehen wider.

An den Ufern des einstigen Geiseltal-Sees wurden weit über 40 Stoßzähne gefunden, der längste von ihnen misst 2,23 cm. Die meisten lagen vereinzelt, einige jedoch auch im Skelettverband. Eurasische Altelefanten besaßen augenscheinlich gewaltige Stoßzähne, die weit über vier Meter lang werden konnten. In Neumark-Nord sind möglicherweise zwei geschlechtsbedingte Varianten zu unterscheiden: einerseits weit ausladende, s-förmig eingebogene „Elfenbeinsensen“ männlicher Tiere und andererseits grazilere, leicht gekrümmte „Elfenbeinsäbel“ weiblicher Exemplare. Die Spannweite des Stoßzahnpaares eines Bullen maß rund drei Meter – ein unerreichter Rekord in der Geschichte der Rüsseltiere.