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Geologie

Die Ablagerungen im Untergrund des Geiseltals haben eine lange Geschichte zu erzählen, die bis zu
50 Millionen Jahre in die Vergangenheit zurückreicht. In der Geiseltalsenke haben sich bis zu 100 Meter mächtige Braunkohleflöze abgelagert, überdeckt von den Sedimenten des Eiszeitalters.

 

Zur Zeit des Urpferdchens, dem Eozän, gedieh im Geiseltal ein mächtiger Dschungel. Damals war es viel wärmer als heute, die Pole waren eisfrei. Den Untergrund des Geiseltals bilden verschiedene Bundsandsteinschichten. Durch Absenkungen und Hebungen in diesem Gebiet wurden Salzablage- rungen unter diese Schichten gepresst. Durch globale Meeresspiegelschwankungen veränderte sich auch der Grundwasserspiegel im Geiseltal. Stieg der Meeresspiegel, stauten sich die Flüsse weit in das Inland zurück – in den Senken der Urwaldgebiete bildeten sich Moore. Sank der Meeresspiegel, fielen diese Moore trocken, das im Untergrund des Geiseltales lagernde Salz wurde gelöst und konnte in den Flüssen abfließen. Dadurch senkte sich das Tal weiter ab, die entstehende Senke wurde mit Sand und Ton aufgefüllt. Darunter veränderten sich die Überreste des Waldes und des Moores zu Braunkohle. Dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals und führte zur wechselnden Ablagerung von Kohleflözen und Sand- und Tonschichten. So entstanden im Geiseltal vier Braunkohleflöze, die als Basiskohle, Un- terkohle, Untere und Obere Mittelkohle und Oberkohle bezeichnet werden.

 


Im Eiszeitalter wurden die Sedimente aus dem
Eozän von den Ablagerungen kalter und warmer Klimaabschnitte überdeckt. In den Kaltphasen schob sich über die Braunkohleablagerungen ein bis zu 1.000 Meter mächtiger Eispanzer, darunter gefror der Boden metertief. In den Warmphasen machten aufgetautes Boden- und Gletschereis die Braunkohle fließfähig. Der Erddruck presste sie an Schwächestellen nach oben, wodurch sich Höhenrücken aufwölbten. Dazwischen bildeten sich Becken, in denen sich Wasser sammelte. Mit diesen Seen und Tümpeln entstand ein idealer Lebensraum für Elefanten, Nashörner, Hirsche, Hyänen, Löwen und den Menschen.

Abb. 7: Faltung und Überschiebung im Nordstoß, 1926, Stadtarchiv Mücheln

 

Ablagerungen von Flugsand und Staub der letzten Eiszeit versiegelten diese einstigen Biotope und
konservierten ihre Überreste bis zu ihrer Entdeckung am Ende des letzten Jahrhunderts.