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Das Mammut von Pfännerhall

Abb. 18: Entdeckung des Pfännerhall-Mammuts
1953 durch Baggerbesatzung, LDA Sachsen-Anhalt, Archiv, Foto: H Wießner, Halle

Im April des Jahres 1953 stießen die Arbeiter des Braunkohletagebaus bei Braunsbedra während
ihrer Nachtschicht auf eine Ansammlung großer Knochen. Zwar wurde das Landesmuseum für Vor- geschichte umgehend benachrichtigt, dennoch wurden versehentlich in der Nacht einige Teile des Skeletts, wie der Schädel, teilweise zerstört oder wurden gänzlich unter Tonnen von Abraum begraben. Der größte Teil der Knochen konnte aber während einer mehrtägigen Notgrabung geborgen werden. Der Fund gilt als einer der wichtigsten eiszeitlichen Tierskelettfunde in Mitteldeutschland. Es handelt sich um Reste einer etwa 60 Jahre alte Mammutkuh (Mammuthus primigenius) und eines knapp 10 Jahre alten Jungtiers. Das weibliche Mammut wird seit vielen Jahren im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt und gilt als heimliches Logo des Hauses.

Die Mammutknochen waren in die Schotter der sogenannten Körbisdorfer Terrasse eingebettet. Dieser ehemalige Verlauf der Unstrut datiert in die Vorletzte Eiszeit und hat ein Alter von mehr als
150.000 Jahren. Somit haben sich im Geiseltal nicht nur Reste großer Säugetiere aus den Warmzeiten,
sondern auch aus den wesentlich kälteren Eiszeiten erhalten.


Obwohl Steinartefakte aus der näheren Umgebung der Knochenfunde überliefert sind, konnten an den Knochen leider keine Spuren des Menschen entdeckt werden. Beide Tiere sind auf natürliche Weise ums Leben gekommen.