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 Die Fossilien

1908 findet ein Steiger in der Grube Cecilie fossile Reste von Tieren der Gattung Lophiodon, einer ausgestorbenen tapirähnlichen unpaarhufigen Säugetierart. 1912 sucht der Geologe Willy Salzmann erstmals systematisch. Er macht umfangreiche Fossilfunde in der Grube Cecilie, darunter Schildkrö- ten, Ober- und Unterkieferzähne von Lophiodonten und Schnecken. 1925 entdeckt ein Bergmann am Nordstoß der Grube Cecilie Schildkrötenpanzer und Krokodilzähne. 1926 bis 1939 wird die Grube Cecilie und Leonhardt systematisch nach Fossilien durchsucht, zunächst von den Geologen Walter und Barnes, ab 1929 durch Paläontologen der Halleschen Universität unter der Leitung von Johannes Weigelt, Gründer des Geiseltalmuseums. Sie finden ca. 6.000 größere Wirbeltierreste. Eine internationale Sensation ist der Fund des Urpferdes Propalaetherium isselanum im Tagebau Cecilie IV im Jahre 1933.
Der Besucher dieser Ausstellung kann eines von insgesamt zwei abgeformten Exemplaren des
Urpferdes besichtigen.

 

Aufgrund der Vielfalt, Dichte und Qualität der im Geiseltal gefundenen Fossilien bezeichnet die Wissenschaft eine Stufe innerhalb der Entwicklung der Europäischen Landsäugetiere im mittleren Eozän als „Geiseltalium“.

 

1949 bis 1986 werden die Grabungen weitergeführt. Im Revier Neumark-West werden 17.000, in Neumark-Süd mehr als 8.000, im Tagebau Mücheln und in der Grube Pfännerhall etwa 1.000 Funde geborgen. 1953 finden Bergleute im Abbaufeld Pfännerhall das 150.000 bis 200.000 Jahre alte Skelett eines Wollhaarmammuts, genannt Mammut von Pfännerhall. 1985 entdeckt der Geologe Matthias Thomae das eiszeitliche Seebecken Neumark-Nord 1. Der Archäologe Dietrich Mania gräbt ab 1986 zahlreiche Säugetierreste, wie die Eurasischen Altelefanten und Hinterlassenschaften des Neander- talers in Neumark-Nord aus. Bis 1996 werden Skelettreste von mehr als 70 Altelefanten gefunden. Der Besucher findet im Zentrum dieser Ausstellung ein von Karol Schauer rekonstruiertes Exemplar des Altelefanten.

 

2003 bis 2008 finden Ausgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen- Anhalt in eiszeitlichen Flussschottern und im Seebecken von Neumark-Nord 2 statt, ab 2006 auch in Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Mainz und der Universität Leiden (Niederlande). Ergebnis der Grabungen war die Freilegung eines Lagerplatzes des Neandertalers von vor rund 120.000 Jahren. Ein weiterer Siedlungsplatz an einem kleinen See von vor rund 80.000
Jahren beweist, dass der See auch noch bis weit in die letzte Eiszeit hinein von altsteinzeitlichen Menschen regelmäßig aufgesucht wurde.