Der Hochschullehrer Peter Luckner an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design Halle kommt im Zuge der Vorbereitungsarbeiten der EXPO 2000 1993, einem Impuls Robert Jungks, in das Geiseltal. Die desaströse Landschaft fasziniert ihn. Er führt in dichter Folge internationale Entwurfsseminare durch, die neben der Burg Giebichenstein die Universität Oldenburg (Gert Selle), die Kunsthochschule Braunschweig (Bernd Löbach), die MLU Halle, die Bauhausuniversität Weimar sowie Rudolf Doernach, Ingomar Kmentt und Peter Hertel Persönlichkeiten aus Kalifornien, Oregon, der Ukraine und Weißrussland zusammenführt und ihre Visionen zum Umbau der Landschaft in Text, Bild und Klang zum Ausdruck bringen. Die Ergebnisse werden medial verbreitet. Im Zuge dieser Erkundungs- und Gestaltungsarbeit wird die Zentralwerkstatt Pfännerhall als erhaltenswertes Industriedenkmal entdeckt. Diese Überzeugung steht konträr den Direktiven der „Flurbereinigung“ der regionalen staatlichen Organe gegenüber, die auch den Abriss der Zentralwerkstatt bedeutet hätte. Angesichts der dokumentierten Handlungsbereitschaft der Künstler- und Kulturschaffenden gelang zunächst der Denkmalsschutz, danach konnte die Stadt Braunsbedra dazu bewegt werden, den Abrissbeschluss zurück zu nehmen und schließlich im Jahre 1996 die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mit kräftiger Unterstützung durch die damalige Umweltministerin Heidrun Heidecke davon überzeugt werden, die Zentralwerkstatt Pfännerhall an den neugegründeten Verein „Zentrum für Zukunftstechnologie, Kunst und Design Zentralwerkstatt Pfännerhall im Institut für ökologische Ästhetik“ zu übergeben. Eine große Rolle spielte dabei die Machbarkeitsstudie Walter Stahels aus Genf. Peter Luckner und Renate Patz, mit ihr zusammen führt er seit 1997 den Förderverein Zentralwerkstatt Pfännerhall, können für deren Erhalt viele Unterstützer mobilisieren und so wird die Zentralwerkstatt nicht abrissen sondern, mit staatlicher und privatwirtschaftlicher Förderung, zwischen 1999 und 2001, in ihrer Gestalt von 1938 saniert. Die Immobilie gehört seit 2000 dem „Zentrum für Zukunftstechnologie, Kunst und Design…“. Die Betreiber führen es als regionales Entwicklungszentrum. International ist es als Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur bekannt. Sie ist Kreuzungspunkt dreier Montanstraßen, einmal der ERIH-Route, der Mitteldeutschen Straße der Braunkohle und der Glück-Auf-Tour im Knappschaftsverband.
FUNDORT PFÄNNERHALL
Ständige Fossilienausstellung der Zentralwerkstatt
Öffnungszeiten
Die jeweils aktuellen Öffnungszeiten fnden Sie auf pfaennerhall-geiseltal.de.
Telefon: 034633 90825
Weitere Besucherinformationen finden Sie auf www.pfaennerhall-geiseltal.de.